Die Kunst des Reisens...

Ist es für Schwule wichtig, bei der Auswahl ihrer Hotels auf das Prädikat „Gayfriendly“ zu achten?

Schwule und Lesben haben sich in den letzten Jahren viele Rechte erkämpft und können vielerorts ihre Homosexualität schon relativ frei ausleben. Dennoch stellt sich immer wieder die Frage, wenn es auf Reisen geht, ob man bei der Auswahl der Hotels besonders darauf achten sollte, ob diese schwulenfreundlich sind oder ob man einfach ein beliebiges Hotel aussuchen kann, ohne Probleme befürchten zu müssen. Pauschal lässt sich diese Frage nicht so leicht beantworten, denn es kommt ganz erheblich darauf an, wo der Urlaub verbracht werden soll.

Wer sich für Gayurlaub in Torremolinos, Sitges, auf Ibiza oder auch in weltoffenen Großstädten entschließt, muss in der Regel keine Befürchtung haben, irgendwo offen diskriminiert zu werden. Oft sind es aber Kleinigkeiten, die Schwule oder Lesben einfach ärgern. So berichtet ein schwules Paar, dass es auf Mallorca – einer Ferieninsel von der man eigentlich davon ausgehen sollte, dass sie homosexuelles Publikum gewohnt ist – in einem Hotel große Probleme hatten, ein Zimmer mit einem Doppelbett statt zwei Einzelbetten zu bekommen. Darüber hinaus gibt es natürlich auch viele Regionen – gerade in Ost- und Südeurops – in denen man als Schwuler bei weitem noch nicht so offen leben kann wie bei uns.

Ein gayfriendly Hotel kann hier hilfreich sein, denn Hotelbesitzer, die sich mit diesem Prädikat schmücken, sind Schwule und Lesben als Gäste gewohnt und wissen besser mit ihnen umzugehen. Der Bezug eines Doppelzimmers oder die Buchung eines romantischen Candlelight-Dinners sollte in solchen Unterkünften auch für gleichgeschlechtliche Paare kein Problem darstellen. Und auch wer nach außen z.B. durch Händchenhalten in der Hotelanlage offen zeigen will, dass er schwul oder lesbisch ist, ist in einer schwulenfreundlichen Unterkunft sicher besser aufgehoben als in irgendeinem Hotel.